curated by Ana Janevski
EAST by SOUTH WEST
In the future everyone will be anonymous for 15 minutes
curated by Ana Janevski
Vlatka Horvat
Vlado Martek
Galerija Nova
Vladimir Petek
Slaven Tolj
Goran Trbuljak
Galerija Nova wurde 1975 in Zagreb als Teil des Zentrums für Kulturarbeit der Sozialistischen Jugend der Stadt Zagreb gegründet. Obwohl es sich um eine staatliche Einrichtung handelte, hatte sie in den 1970er-Jahren ein geradezu radikales Ausstellungsprogramm vorzuweisen, in dem Künstler der Avantgarde (einschließlich Aleksandar Srnec und Exat 51) neben Nachwuchskünstlern der damaligen Zeit (wie z. B. Mladen Stilinović, Goran Trbuljak, Group of Six Artists u. a.) vertreten waren.
Seit 2003 wird Galerija Nova unter der Leitung des Kuratorenkollektivs What, How & for Whom [WHW] als städtische Non-Profit-Galerie geführt. 30 Jahre später spiegelt das Programm des WHW sowohl lokale zeitgenössische als auch historische künstlerische Praktiken wider; Galerija Nova hat sich zwischenzeitlich zu einem öffentlichen Raum für soziale Sichtbarkeit und Diskurs entwickelt – eine Entwicklung gegen den bisherigen Trend der vorherrschenden/Mainstream-Kulturschaffenden.
In the Future Everyone Will Be Anonymous for Fifteen Minutes ist keine historische Ausstellung über Galerija Nova. Das Projekt zielt nicht darauf ab, einen Überblick über das gesamte Ausstellungsprogramm der vergangenen 36 Jahre zu bieten. Zwar liegt der Ansatzpunkt in der Betrachtung des institutionellen (sozialistischen) Rahmens, der die Produktion und Präsentation radikalen künstlerischen Schaffens erst ermöglicht hat, dennoch soll aufgezeigt werden, dass die lokale Kunstszene durchaus in der Lage ist, sich selbst zu tragen, sich jedoch nach wie vor mit einem fehlenden Diskurs über nationale Kunstgeschichte, einem fehlenden Markt sowie mangelnder offizieller, institutioneller Aufwertung konfrontiert sieht. So wird Galerija Nova in diesem Projekt als eine der Aussteller behandelt. Neben Archiv- und Dokumentationsmaterial über herausragende Momente ihrer Arbeit – von den 1970er- und 2000er-Jahren – werden KünstlerInnen gezeigt, die mit der Galerie zusammengearbeitet haben: vom experimentellen Filmemacher Vladimir Petek (in den 1970er-Jahren) über Goran Trbuljak und Vlado Martek (beide in den 1970er-Jahren und heute), bis hin zu Vlatka Horvat und Slaven Tolj (zwei KünstlerInnen, die Galerija Nova und die kroatische Kunstszene im vergangenen Jahrzehnt entscheidend geprägt haben).
In den 1970er-Jahren ging es Goran Trbuljak in erster Linie um die Figur des „anonymen Künstlers“, der sich außerhalb des Galeriekontextes bewegt. Seine neue, der Ausstellung ihren Namen gebende Prophezeiung greift die relativ junge Angst vor Globalisierung auf – im Gegensatz zu den Befürchtungen und Ängsten der 1970er-Jahre. Dennoch bleibt die Frage der institutionellen Aufwertung und Anerkennung weiterhin ein zentrales Thema.
Text: Ana Janevski
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