Personal Structures: Time – Space – Existence
Personal Structures ist ein Projekt mit dem Ziel, eine Reihe von internationalen Künstlerinnen und Künstlern in Wort und Bild vorzustellen, die in ihren Intentionen und in der Wahl ihrer künstlerischen Ausdrucksmittel bei aller Individualität viele Berührungspunkte und Gemeinsamkeiten aufweisen.
Die Beobachtung, dass in verschiedensten Teilen der Welt unabhängig voneinander an verwandten künstlerischen Problemen gearbeitet wird, oft mit verblüffend ähnlichen Begründungen und unter Rückgriff auf vergleichbare Formensprachen, hat zu der Idee geführt, einige dieser Künstler zusammenzubringen und die Kommunikation mit und zwischen ihnen in Gang zu setzen, ein Forum zu bieten.
Durch den Verzicht auf die Wiedergabe bildexterner Gegebenheiten hat die nicht-gegenständliche Kunst die künstlerischen Parameter (Farbe, Format, Komposition usw.) selbst zum Thema der Darstellung gemacht. Je mehr sie die Arbeitsprozesse sowie den Betrachter und dessen Wahrnehmungstätigkeit in die künstlerische Gestaltung mit einbezieht, desto deutlicher treten die fundamentalen Grundlagen der Produktion und Rezeption von Kunst in den thematischen Mittelpunkt. Grundsätzlich gilt: Kunstwerke entstehen, existieren und werden betrachtet in Raum und Zeit. Dies scheint so selbstverständlich, dass es in seiner Bedeutung oft übersehen wird. Raum und Zeit als „Formen der Anschauung“ (Kant) sowie Existenz (des Künstlers, des Kunstwerks, des Betrachters) sind die Themen der „Personal Structures“ Ausstellungen und Symposien.
Ziel der Ausstellung ist es, eine internationale Gruppe von Künstlern und Künstlerinnen zusammenzubringen und ihre Arbeiten in dieser Gruppenausstellung zu zeigen. Es werden KünstlerInnen gezeigt, die unterschiedliche kulturelle Hintergründe haben und in den unterschiedlichsten Stadien ihrer Karriere sind. Entscheidende Faktoren sind die einzelne Annäherung des Künstlers und sein künstlerisches Ziel.
Time
Zeit impliziert immer Bewegung bzw. Veränderung. Die Art, wie Zeit erlebt, gedacht und vorgestellt wird, unterliegt selbst ständigen Veränderungen, d.h. ist abhängig von der Zeit. Dies gilt auch für künstlerische Zeitkonzepte: Unvermeidlich verändern sich die Möglichkeiten, Zeit im Kunstwerk zu veranschaulichen.
Space
Raumbezogenheit wird dabei zum einen als die raumgreifende Gestalt des Kunstwerks selbst bzw. als seine ästhetische Wechselwirkung mit dem realen Ausstellungsraum aufgefasst. Der Bezug zu Raum und Räumlichkeit meint zum anderen ebenso die persönlichen, kulturell und sozial geprägten Raumauffassungen, die sich in der Wahl der jeweiligen künstlerischen Ausdrucksmittel manifestieren.
Existence
Existieren bedeutet nicht bloß vorhanden sein, sondern heißt Selbstentwurf, Offenstehen für Möglichkeiten, Freiheit. Kunst hat in einer durchorganisierten Welt, geprägt von Leistungs- und Termindruck sowie massenmedialer Beeinflussung immer auch die Funktion, abseits von aller Zweckgebundenheit existenzielle Themen zu artikulieren und Momente einer intensivierten Selbstvergegenwärtigung zu ermöglichen. Die eigene Existenz mit ihren Bedingungen und Umständen kann daher künstlerisches Thema und somit Modell für die Selbstbegegnung des Betrachters sein.
KünstlerInnen: Joe Baer, Robert Barry, Toshikatsu Endo, Marcia Hafif, On Kawara, Kocot & Hatton, Joseph Kosuth, Lee Ufan, Bernd Lohaus, Sanna Marander, Roman Opalka, Sabura Ota, Henk Peeters, Otto Piene, Arnulf Rainer, Rene Rietmeyer, Ulrich Rückriem, Yuko Sakurai, Jessica Stockholder, Erwin Thorn, Franz Erhard Walther, Lawrene Weiner
kuratiert von Fiona Liewehr, Karlyn De Jongh und Sarah Gold
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