Heinrich Kühn
einmal KÜHN, immer KÜHN
Heinrich Kühn, geboren 1866 in Dresden, gestorben 1944 in Birgitz
Bereits 2008 zeigte die Georg Kargl BOX im Zuge der Gruppenausstellung „Kicken in Wien“ mehr als 40 Werke der piktoralistischen Fotografie zwischen 1896 und 1916. In der Ausstellung „einmal Kühn, immer Kühn“ wird nun das Werk Heinrich Kühns in einer Einzelpräsentation vorgestellt.
Heinrich Kühn gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des internationalen Piktorialismus um 1900. Als er 1895, zu Beginn seiner Laufbahn, Hugo Henneberg und Hans Watzek im Wiener „Camera Club“ kennen lernte, begannen gemeinschaftliche Experimente mit den neuesten fotografischen Drucktechniken - so beispielsweise dem Gummidruck, einem Edeldruckverfahren, bei dem Helligkeitskontraste angepasst und eine Bildunschärfe gezielt erzeugt werden kann, sodass dem Betrachter ein malerisches Bild suggeriert wird. Kühns Ziel war es, Fotografien zu schaffen, deren künstlerischer Wert der Malerei in nichts nachsteht, was sich auch in den Farbfotografien, die er ab dem Jahr 1907 im Autochromverfahren schuf, widerspiegelt. „Das bekannteste Stilmittel des Piktorialismus ist die absichtliche Unschärfe. Sie verwandelt die Fotografie in eine Stimmungskunst. (...) Zugleich erzieht sie das Auge des Betrachters dazu, in einem fotografischen Bild mehr wahrzunehmen als die Bestandsaufnahme von einem Stück Außenwelt. Das Auge lernt, feinste Nuancen von Licht und Schatten zu registrieren.“ (Wilfried Wiegand)
Um 1900 waren Kühns Fotografien vorwiegend der Landschaft gewidmet. Später gewinnen Porträt-Aufnahmen zunehmend an Bedeutung – so waren schon bald seine vier Kinder und das Kindermädchen Mary Warner die wichtigsten Motive für seine Fotografien. Nach dem Tod seiner Frau Emma lebte Kühn zurückgezogen auf dem Land und widmete sich bis 1937 vornehmlich dem Stillleben bis er sich schließlich vollkommen aus dem offiziellen Arbeitsleben zurückzog. Kühns Werk wurde zwischen 1895 und 1915 in zahlreichen Ausstellungen präsentiert und in den wichtigsten Kunstzeitschriften publiziert.
Die Ausstellung „einmal Kühn, immer Kühn“ nimmt sich jenen Themengebieten an, die das Werk Kühns maßgeblich bestimmen: der Landschaft – insbesondere der Blick von oben auf Berghänge und Dünen - Porträts seines Sohnes Hans, sowie den späten Blumenstillleben.
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