Fine Line
Georg Kargl Fine Arts widmet sich unter dem Titel Fine Line der zeitgenössischen Zeichnung. Was kann Zeichnung alles sein und was leistet sie? Im Sinne der gegenwärtigen Gattungs- und Medienentgrenzung präsentiert die Ausstellung auch Installationen, Skulpturen oder Film – hinterfragt somit das Medium selbst und veranschaulicht, dass dieses nicht zwingend mit dem Gebrauch des Stiftes in Verbindung stehen muss.
Kaum eine andere Gattung im Bereich der zeitgenössischen Kunst hat in den letzten Jahrzehnten einen vergleichbaren gesellschaftlichen wie technologischen Wandel durchlaufen und infolgedessen auch einen völlig neuen Stellenwert gewonnen. Die Zeichnung verselbständigte sich zusehends; gattungsbezogene, materielle und konzeptionelle Grenzen lösten sich auf. Die Linie emanzipierte sich spürbar, wurde autonom und bewegte sich aus ihrem engen, räumlich begrenzten Format heraus. Sie erlangte ihre modulare Einheit, wodurch die Möglichkeit völlig neuer Verknüpfungen entstand und die Entwicklung neuer Bildvorstellungen vorangetrieben wurde.
Die Ausstellung Fine Line soll nicht nur eine Momentaufnahme der vielfältigen intermedialen Entwicklungen der Zeichnung vorführen, sondern darüber hinaus einen kontextuellen Einblick in die verschiedenen Geltungsbereiche der Zeichnung bieten.
Die Bandbreite der Arbeiten umfasst Werke aus den 1960er Jahren bis hin zu gegenwärtigen Positionen. Jüngere aufstrebende Künstler, wie Wolfgang Plöger, Nadim Vardag, Andreas Fogarasi oder Marcel van Eeden werden internationalen Künstlergrößen wie Fred Sandback, Bruce Nauman, Raymond Pettibon, Ketty La Rocca oder Matt Mullican gegenübergestellt. Studien und Modelle verdeutlichen den Entwicklungsprozess künstlerischer Ausdrucksformen und Kontexte.
Neben politischen und gesellschaftlichen Fragestellungen befassen sich die Arbeiten auch mit Einflüssen der Pop-Kultur und des Comics. Ausgewählte Beispiele zeigen unter anderem den Umgang mit Raum, der mitunter sehr weit gehen kann - die Nutzung des Potentials einer entkörperlichten Skulptur, raumgreifende Gebilde und transparente Projektionen schaffen Räume und Objekte an der Grenze der Sichtbarkeit.
Die kritische Hinterfragung der Beziehung des medialen Bildes zum physischen Raum, sowie der Offenlegung instabiler räumlicher wie zeitlicher Parameter, erweitern diesen wie auch dessen Wahrnehmung, ohne ihn jedoch zu verdecken oder einzunehmen.
Die Gruppenausstellung Fine Line setzt auf den Dialog von individuellen „zeichnerischen“ Gesten und vermag in einem bewusst weitergedachten Pluralitätsbegriff und einer subjektiven Szenografie Impulse für neue Verknüpfungen und Assoziationen zu setzen, um ein Gespür für die Veränderung des Zeichenbegriffs zu entwickeln.
KünstlerInnen: Richard Artschwager, Dan Asher, Stanley Brouwn, Günter Brus, Attila Csörgö, Martin Dammann, Paul de Reus, Mark Dion, Berta Fischer, Andreas Fogarasi, Herbert Hinteregger, Herwig Kempinger, Karen Kilimnik, Moussa Kone, Ketty La Rocca, Maria Lassnig, David Maljkovic, Rune Mields, Matt Mullican, Muntean/Rosenblum, Bruce Nauman, Oswald Oberhuber, Philip Patkowitsch, Max Peintner, Raymond Pettibon, Elizabeth Peyton, Wolfgang Plöger, Mathias Pöschl, Arnulf Rainer, Werner Reiterer, Gerwald Rockenschaub, Fred Sandback, Liddy Scheffknecht, Robert Smithson, Nedko Solakov, Jessica Stockholder, Erwin Thorn, Rosemarie Trockel, Marcel van Eeden, Nadim Vardag, Christoph Weber
Anfrage
Bitte hinterlassen Sie Ihre Nachricht hier